VIELOVE.at – Wir lieben Wien

1. Bezirk – Die Innere Stadt: Wiens historisches Juwel

Der erste Wiener Gemeindebezirk, auch bekannt als Innere Stadt, steht symbolisch als das historische und kulturelle Herz von Wien. Diese zentrale Region der österreichischen Hauptstadt ist nicht nur geografisch im Kern der Stadt gelegen, sondern repräsentiert auch den Ursprung und die Essenz Wiens, sowohl in kultureller als auch in historischer Hinsicht. Umschlossen von bedeutenden Wasserwegen, dem Donaukanal im Norden und dem Wienfluss im Osten, sowie von angrenzenden Bezirken an allen anderen Seiten, bildet die Innere Stadt den Mittelpunkt des Wiener Lebens und eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Die alten Stadtmauern

Historisch gesehen hat die Innere Stadt eine transformative Entwicklung durchgemacht. Ursprünglich umfasst von den Wiener Stadtmauern, die im 19. Jahrhundert abgerissen wurden, um Platz für die prachtvolle Ringstraße zu machen, spiegelt der Bezirk die reiche Geschichte Wiens wider. Entlang dieser Ringstraße finden sich einige der wichtigsten Bauwerke und Sehenswürdigkeiten der Stadt, darunter das Rathaus, das Parlament, die Hofburg und nicht zu vergessen die berühmte Ankeruhr, die täglich zur Mittagszeit ein musikalisches Schauspiel bietet. Trotz seiner zentralen Bedeutung und der Fülle an kulturellen Schätzen ist die Innere Stadt der bevölkerungsärmste Bezirk Wiens. Dies steht im Kontrast zu seiner Rolle als kulturelles Epizentrum, das eine Vielzahl an Museen, historischen Gebäuden, Kirchen und Denkmälern beheimatet. Der Stephansdom, oft liebevoll „Steffl“ genannt, ist dabei nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein tief verwurzeltes Symbol des Wiener Stolzes und Glaubens. Neben römisch-katholischen Kirchen beherbergt der Bezirk auch den Stadttempel, eine Synagoge, sowie evangelische Kirchen und ein buddhistisches Zentrum.

Erinnerung und Denkmäler

Die Innere Stadt ist auch eine Stätte der Erinnerung und Mahnung, wie die Denkmäler gegen Krieg und Faschismus oder das Holocaust-Mahnmal eindrucksvoll belegen. Der Bezirk vereint somit Geschichte und Gedenken auf einzigartige Weise und bietet Einwohnern wie Besuchern gleichermaßen die Möglichkeit, in die tiefen Schichten der Wiener Geschichte einzutauchen. In den turbulenten Zeiten des 20. Jahrhunderts erlebte Wien, und mit ihm die Innere Stadt, bedeutende Veränderungen. Die Ereignisse rund um den „Anschluss“ im Jahr 1938 und die nachfolgenden territorialen Umstrukturierungen, die zur Bildung von „Groß-Wien“ führten, hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die Stadtgeografie und -verwaltung. Die Wiederausgliederung vieler Randgemeinden im Jahr 1954 und die damit einhergehende Reduzierung der Stadtfläche sind ein faszinierendes Kapitel der Wiener Geschichte, das bis heute Spuren hinterlässt. Zusammenfassend ist der erste Wiener Gemeindebezirk, die Innere Stadt, ein lebendiges Mosaik aus Geschichte, Kultur und Architektur. Er repräsentiert das historische Zentrum Wiens, dessen Herzschlag sich in den prächtigen Bauwerken, den verwinkelten Gassen und den weitläufigen Plätzen widerspiegelt. Trotz seiner geringen Bevölkerungsdichte bleibt der Bezirk das kulturelle Epizentrum der Stadt, das Einheimische und Touristen gleichermaßen mit seiner unvergleichlichen Schönheit und historischen Bedeutung anzieht.

1. Bezirk - Die Innere Stadt: Wiens historisches Juwel auf vielove.at
Die Ringstrasse beherbergt etliche berühmte Bauten und begrenzt den ersten Bezirk

Wurzeln Wiens

Die Geschichte Wiens und seiner Stadtmauern zeichnet den Weg von einer befestigten mittelalterlichen Siedlung zu einer modernen Metropole nach. Dieser Wandel ist eng mit der Entwicklung der Wiener Stadtmauern und dem späteren Abriss dieser Mauern verbunden, um Platz für die berühmte Ringstraße zu schaffen. Die ersten Anfänge der Wiener Befestigungen reichen zurück in die Zeiten des Kelten- bzw. Römerlagers Vindobona. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Stadtmauern immer wieder erweitert und modernisiert, um den jeweiligen Anforderungen an Schutz und Verteidigung gerecht zu werden. Eine bedeutende Erneuerung erfolgte im 16. Jahrhundert, als die Stadtmauern nach italienischem Vorbild in eine neuzeitliche Festung umgebaut wurden. Dies umfasste die Umwandlung der mittelalterlichen Mauertürme in Bastionen und die Anlage eines breiten Grabens vor den Mauern. Der Umbau wurde durch europäische Festungsarchitekten und Ingenieure wie Domenico dell’Allio geleitet und spiegelt den hohen Standard der Festungsbaukunst jener Zeit wider.

Historische Entwicklung

Die mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte Wiens ist auch durch das Schicksal seiner jüdischen Bevölkerung geprägt. Im 14. Jahrhundert hatte Wien eine bedeutende jüdische Gemeinschaft, die jedoch 1420 unter Herzog Albrecht V. einer großen Katastrophe ausgesetzt war, als viele Juden vertrieben oder getötet wurden. Diese Ereignisse markieren einen dunklen Abschnitt in der Geschichte Wiens. Die Habsburger spielten ab dem späten 13. Jahrhundert eine zentrale Rolle in der Geschichte Wiens. Mit der Herrschaftsübernahme durch Rudolf von Habsburg wurde Wien zur Hauptstadt Österreichs ernannt und blieb dies unter der fast 650-jährigen Regierungszeit der Habsburger bis 1919. In dieser Zeit wurden wichtige kulturelle und infrastrukturelle Projekte in Angriff genommen, die das Stadtbild Wiens bis heute prägen.

Das 19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert, als die Verteidigungsanlagen Wiens ihre militärische Bedeutung verloren hatten und stattdessen das städtische Wachstum behinderten, ordnete Kaiser Franz Joseph I. 1857 die Beseitigung der Stadtmauern und den Bau der Ringstraße an. Dieser monumentale Städtebau markierte den Beginn einer neuen Ära. Die Ringstraße, gesäumt von prachtvollen Gebäuden und Parks, wurde zum Symbol des Wiener Großbürgertums und der späten Monarchie. Die Errichtung der Ringstraße führte zu einer radikalen Transformation der Stadt, indem sie den Übergang von der befestigten zur modernen, offenen Stadt markierte. Die einstigen Befestigungen, wie Stadtmauer, Basteien und das Glacis, hatten ihre Funktion verloren und wurden durch repräsentative Gebäude und öffentliche Räume ersetzt. Diese Entwicklung war ein entscheidender Schritt in der Urbanisierung und Modernisierung Wiens. Diese historische Entwicklung zeigt, wie Wien sich von einer mittelalterlichen Stadt mit notwendigen Verteidigungsanlagen zu einer modernen Metropole wandelte, die heute für ihre architektonische Schönheit, ihre kulturellen Einrichtungen und ihren historischen Reichtum bekannt ist.

Bewohner des 1. Bezirks

Die Bevölkerung und der Lebensraum des ersten Wiener Gemeindebezirks, der Inneren Stadt, zeichnen sich durch besondere demografische Merkmale und eine bemerkenswerte kulturelle und soziale Vielfalt aus. Während Wien insgesamt ein Bevölkerungswachstum verzeichnet, gehört die Innere Stadt zu den wenigen Bezirken mit leicht rückläufigen Einwohnerzahlen. Dieser Trend ist seit 2002 zu beobachten und wird hauptsächlich durch eine negative Geburtenbilanz sowie durch Abwanderungsbewegungen innerhalb Wiens angetrieben, obwohl es auch positive Binnen- und Außenwanderungsbilanzen gibt. Historisch gesehen hat die Bevölkerung der Inneren Stadt seit ihrem historischen Höchststand im Jahr 1880 stetig abgenommen, wobei 2011 der niedrigste Wert mit etwas über 16.000 Einwohnern verzeichnet wurde. Dies macht den Bezirk zum bevölkerungsärmsten in Wien. Dennoch zeichnet sich der Bezirk durch eine überdurchschnittlich hohe Akademikerquote und das höchste Durchschnittseinkommen aller Wiener Bezirke aus. Zudem ist der Anteil der älteren Bevölkerung (über 65 Jahre) überdurchschnittlich hoch, während der Anteil der Bevölkerung unter 15 Jahren unter dem Wiener Durchschnitt liegt.

Bunte Mischung an Wienern

Die Innere Stadt beheimatet eine vielfältige Bevölkerung, deren kulturelle und soziale Diversität sich nicht nur in der Bevölkerungsstruktur, sondern auch im reichen kulturellen Angebot des Bezirks widerspiegelt. Die Vielfalt wird durch den hohen Anteil an Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft und die große Zahl an Menschen, die außerhalb Österreichs geboren wurden, noch verstärkt. 2014 lag der Anteil der Einwohner mit ausländischer Staatsbürgerschaft bei rund 21,3 Prozent, wobei die größten Gruppen aus Deutschland, Serbien und Kroatien stammten. Diese demografischen Besonderheiten spiegeln die Geschichte Wiens als Zuwanderungsstadt wider, die sich insbesondere seit dem Fall des Eisernen Vorhangs und durch die EU-Osterweiterungen weiter intensiviert hat. Die Zuwanderung hat nicht nur zur kulturellen Vielfalt beigetragen, sondern auch das Bevölkerungswachstum Wiens seit den 1980er Jahren angetrieben. Heute wird Wien als ein „Schmelztiegel“ verschiedener Kulturen, Herkünfte und Religionen angesehen, was sich in der Innere Stadt besonders deutlich zeigt. Die Stadt beheimatet Menschen unterschiedlicher Herkunft, was Wien zu einem lebendigen und dynamischen Ort macht, an dem verschiedene Kulturen und Traditionen aufeinandertreffen und interagieren.

ÖVP an der Macht

Die Innere Stadt bleibt somit ein faszinierender Bezirk mit einer reichen Geschichte, einer vielschichtigen Bevölkerungsstruktur und einer dynamischen kulturellen Szene. Sie bietet Einblick in die Vergangenheit Wiens und in die Lebensweise seiner Bewohner, von den historischen bis zu den modernen Aspekten, und steht symbolisch für die Entwicklung Wiens von einer mittelalterlichen Stadt zu einer modernen, weltoffenen Metropole. Die politische Landschaft des ersten Wiener Gemeindebezirks, der Inneren Stadt, ist von einer langen Dominanz der ÖVP (Österreichische Volkspartei) geprägt, die seit 1946 den Bezirksvorsteher stellt. Trotz der anfänglichen absoluten Stimmen- und Mandatsmehrheit sah sich die ÖVP im Laufe der Jahre mit starken Gewinnen anderer Parteien konfrontiert, was zu einer diversifizierteren politischen Landschaft führte. Die Bezirksvertretungswahlen zeigen ein wechselhaftes Bild: Während die SPÖ (Sozialdemokratische Partei Österreichs) und die Grünen zeitweise Zuwächse verzeichneten, konnte die FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs) sich in manchen Wahlen vor die SPÖ schieben. In den letzten Wahlen bestätigte sich jedoch die führende Position der ÖVP, die mit Markus Figl einen neuen Bezirksvorsteher stellte, nachdem Ursula Stenzel zuvor für die FPÖ kandidierte.

1. Bezirk - Die Innere Stadt: Wiens historisches Juwel auf vielove.at
(Quelle: Google Maps) Die Innere Stadt liegt innerhalb des Gürtels und wird von den inneren Bezirken umgeben

Kulturelle Highlights

Im Herzen Wiens, dem ersten Bezirk, finden sich zahlreiche kulturelle Highlights und Sehenswürdigkeiten, die den historischen und kulturellen Reichtum der Stadt unterstreichen. Das Mozarthaus Vienna, ehemalige Wohnstätte des berühmten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, dient heute als Museum und kulturelles Zentrum, das Einblicke in das Leben und Werk Mozarts bietet. Die Wiener Kaffeehauskultur wird im charmanten Kleinen Café verkörpert, das als Treffpunkt für Literaten und Künstler dient. Das Blutgassenviertel mit seinen historischen Innenhöfen und architektonischen Besonderheiten offenbart eine andere Seite Wiens, die oft unentdeckt bleibt. Moderne Akzente in der traditionellen Wiener Gastronomieszene setzen besondere Bars wie das Sechser und das Fenster Café, die mit ihrem einzigartigen Charme und innovativen Konzepten begeistern. Ein weiteres kulturelles Highlight ist das Haus der Geschichte Österreich, das sich innerhalb der historischen Hofburg befindet und als modernes Museum einen umfassenden Überblick über die österreichische Geschichte bietet.

Weitere Orte und Sehenswürdigkeiten

Im pulsierenden Herzen Wiens, dem ersten Bezirk, offenbaren sich Orte und Aktivitäten, die die Essenz der Stadt einfangen. Der majestätische Stephansdom steht als Wahrzeichen Wiens, ein architektonisches Meisterwerk, das gleichermaßen das geistige Zentrum der Stadt bildet. Der Hohe Markt, mit der legendären Ankeruhr und dem traditionsreichen Würstelstand, bildet einen kulturellen Treffpunkt, der das urbane Leben Wiens widerspiegelt. Der Judenplatz, ergreifend in seiner Stille, beherbergt das Holocaust-Mahnmal – ein tief bewegender Ort der Erinnerung und Mahnung. Die Einkaufsstraßen Kohlmarkt, Graben und Kärntner Straße pulsieren im Rhythmus der Stadt, sie sind die Ader des städtischen Lebens und der Mode. Inmitten dieser Lebendigkeit erzählen die Kaisergruft und die Albertina, beide Institutionen von Weltrang, ihre eigenen Geschichten voller Historie und Kultur. Diese Orte bilden das Herzstück Wiens, jeder mit seiner eigenen Aura, die Besucher wie Einheimische gleichermaßen in ihren Bann zieht.

Fakten

Die Innere Stadt Wien, der erste Gemeindebezirk, erstreckt sich über eine Fläche von 3,01 km² und zählte zum 1. Januar 2023 insgesamt 16.620 Einwohner. Mit einer Bevölkerungsdichte von 5.522 Einwohnern pro km² ist dieser Bezirk ein dicht besiedeltes Gebiet. Die Postleitzahl der Inneren Stadt ist 1010. Politisch wird der Bezirk von Markus Figl (ÖVP) als Bezirksvorsteher geleitet. Der Bezirk ist nicht nur das historische Zentrum Wiens, sondern auch ein wichtiger Arbeitsplatz mit etwa 110.000 Beschäftigten, was seine zentrale wirtschaftliche Rolle unterstreicht. Die Innere Stadt ist zudem Teil des UNESCO-Welterbes „Historisches Zentrum von Wien“.

Die Innere Stadt

Die Innere Stadt, als historisches und kulturelles Herz Wiens, bezaubert mit ihrer zeitlosen Schönheit und Vielfalt. Sie ist ein Spiegelbild der reichen Geschichte Wiens und ein Vorbote zukünftiger Entwicklungen. Besucher und Einheimische werden eingeladen, die einzigartigen Sehenswürdigkeiten, die lebendige Kaffeehauskultur und die architektonischen Meisterwerke zu entdecken, die diesen Bezirk so besonders machen. Die Erhaltung und Weiterentwicklung dieses Bezirks ist entscheidend für die Bewahrung des Wiener Erbes und die Anpassung an zukünftige Herausforderungen, wodurch die Innere Stadt auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Dynamik und im Leben Wiens spielen wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert